5. MPSC-Kongress in Köln: Wissen für alle Kommunen verfügbar machen
Der 5. Kongress der Modellprojekte Smart Cities am 19. und 20. November 2024 in Köln machte erneut deutlich, dass smarte Städte und Regionen nicht nur von technischen Innovationen, sondern auch und vor allem von der Gemeinschaft leben.
Von inspirierenden Praxisbeispielen bis hin zu offenen Diskussionen über Herausforderungen gab der Kongress neue Impulse für das Smart City Team Guben, welches an ausgewählten Workshops teilnehmen konnte. Anbei eine kurze Darstellung der gewonnenen Eindrücke.
Der 5. MPSC-Kongress mit über 200 Teilnehmenden markierte einen weiteren wichtigen Schritt in der Smart City Bewegung. Erstmals nahmen Vertreterinnen und Vertreter auch von Städten und Regionen teil, die nicht als MPSC (Modellprojekte Smart Cities) gefördert sind. Dieser Austausch wurde von allen Seiten als Bereicherung wahrgenommen und zeigt, dass die MPSC-Community sich zunehmend öffnet, um ihr Wissen und ihre Lösungen weiterzugeben.
Das Smart City Team Guben konnte beispielsweise an den Workshops:
# Biletado - die digitale Buchungsplattform: Was kann sie mir bringen und wie bringe ich mich ein?,
# Wie lassen sich Indikatoren für Monitoring und Wirkungsmessung in Verwaltung, Umwelt und Mobilität erfolgreich identifizieren und anwenden?,
# KImmunale Zukünfte - wie kann künstliche Intelligenz zielgerecht in der kommunalen Praxis eingesetzt werden?,
# Beteiligungstoolbox - wie lässt sich die Vision einer ganzheitlichen digitalen Beteiligungserfahrung gemeinsam realisieren? …
teilnehmen. Nachfolgend sind inhaltliche Schwerpunkte der Workshops aufgeführt.
Die Buchungsplattform „Biletado“ entstand im Rahmen Projekts Smart City Amt Süderbrarup. Die Entwicklung zielte darauf ab, eine benutzerfreundliche Lösung für die zentrale Buchung von Räumen und Ressourcen zu schaffen. Die Plattform wurde so gestaltet, dass sie flexibel anpassbar ist und auch für Bürgerhäuser, Schwimmbäder und ähnliche Einrichtungen genutzt werden kann. Ende 2023 wurde die Open-Source-Software unter der GNU General Public License veröffentlicht. Der Werdegang von Biletado zeigt, wie aus einer lokalen Idee eine vielseitige Lösung für die digitale Raum- und Ressourcenverwaltung wurde, die sich an die Bedürfnisse von Städten und Gemeinden anpasst.
Die Rubrik „Monitoring und Wirkungsmessung“ befasst sich mit der Evaluation von Smart-City-Maßnahmen. Im Fokus steht die Entwicklung praxisnaher Methoden und Indikatoren, um die Auswirkungen von Projekten und Maßnahmen zu messen und zu bewerten. Mit einem offenen Ansatz und dem Ziel der Vernetzung arbeitet man daran, bewährte Strategien und Indikatoren auch in anderen Kommunen und Projekten wirksam werden zu lassen.
CONSUL, adhocracy+ oder DIPAS - eine Vielzahl von Tools unterstützen Kommunen dabei, digitale Bürgerbeteiligung in der Stadtentwicklung zu organisieren und auszugestalten. Die Tools stehen jeweils für sich und erlauben miteinander keine durchgängige Benutzererfahrung. Für eine erfolgreiche, im Beteiligungsprozess ineinandergreifende Nutzung der unterschiedlichen Tools braucht es deren Integration in eine ganzheitlich verstandene „Beteiligungstoolbox“. Ziel ist es, die Zugänglichkeit zu digitaler Beteiligung einfacher zu machen. Es gilt mit den Anbietern der Tools darauf hinzuarbeiten, ein zusammengehöriges Ökosystem von Beteiligungstools zu entwickeln, anstatt unverbundener Einzellösungen zu etablieren. Digitale Beteiligung meint mehr und umfasst alle Stufen der Beteiligung von der Information bis hin zur Kollaboration, also dem gemeinsamen Entwickeln und Umsetzen auf Augenhöhe.
Künstliche Intelligenz gilt dabei als Trend im Zuge der Digitalisierung, besonders Kommunen werden dann zu Orten an dem KI-Systeme erlebbar werden. Die öffentliche Verwaltung steht als Garant für Rechtstreue und Verlässlichkeit vor der Herausforderung, in einer unbeständigen Welt mit schwer vorhersehbaren Ereignissen sowie deren Abhängigkeiten und Auswirkungen auf vielschichtigen Entscheidungsebenen im föderalen System Deutschlands zu agieren. Die Erwartungen der Stadtgesellschaft an die Tätigkeit kommunaler Behörden und Unternehmen hinsichtlich digitaler Information, Kommunikation und Services wachsen, der Transformationsdruck steigt. Kommunale Verwaltungen stehen dabei im Spannungsfeld vielfältiger Fragestellungen. Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Veränderungen, wie demografischem Wandel und gesetzlicher Neuregelungen, finanzieller Engpässe und politischer Vorgaben sind sie verpflichtet, sowohl auf aktuelle Themen, disruptive Ereignisse und Krisen zu reagieren als auch auf ein breites Spektrum mittelfristiger Fragestellungen wie Nachhaltigkeit, Open Data, das Konzept der Smart City, Digitalisierung und künstliche Intelligenz.